Die Antwort ist ganz einfach und beginnt mit einem Namen: Arktis leitet sich vom altgriechischen Wort ἀρκτικός ab, das „bärig“ oder „zum Bären gehörend“ bedeutet. Die antiken Griechen benannten die nördlichen Länder so, weil die Region im Norden liegt, „unter dem Bären“, was sich auf das Sternbild des Großen Bären (Ursa Major) bezieht.

Die antiken Griechen glaubten, dass ein Land gegenüber der Arktis existieren müsse – Anti-Arktis – oder Antarktis, ἀρκτικός.

Im Norden gibt es also den Arktischen Ozean, Sibirien, Lappland, Alaska, Kanada, Grönland und natürlich Eisbären. Auf der völlig gegenüberliegenden Seite des Planeten liegt die Antarktis. Es ist ein Kontinent, der größer als Australien und sicherlich größer als Europa ist. Es gab dort nie eine dauerhafte menschliche Zivilisation, bis sie 1820 von den Briten entdeckt wurde. Seitdem wurden Forschungsstationen eingerichtet, um Klima, Eis, das Magnetfeld, Kommunikation, die Ozonschicht, den Weltraum und – Pinguine und andere Lebewesen – zu untersuchen, von denen viele unter Wasser gedeihen. Dazu gehören Organismen vom Plankton und Fischen bis hin zu Robben und Walen.

Die Antarktis ist geografisch zu stark von anderen Kontinenten isoliert, was zu einer einzigartigen Flora und Fauna führt. Die meisten Tiere, wie Vögel und sogar Pinguine, erreichen die antarktischen Küsten nur während des antarktischen Sommers. Nur die Kaiserpinguine bleiben über den Winter. Sie versammeln sich und wärmen sich gegenseitig. Eine ähnliche Situation würde Eisbären kaum gefallen. Außerdem könnten sie nicht einfach über den Winter wegschwimmen. Obwohl sie ausgezeichnete Schwimmer sind, sind Wassertiere wie Pinguine und Robben viel besser an das Leben im Wasser als an lange Landreisen angepasst. Große Säugetiere wie Eisbären – mit Fell, vier Pfoten und einer hauptsächlich terrestrischen Lebensweise – sind einfach nicht für solch lange Seereisen gemacht.

Die Antarktis hat auch eine grundlegend andere Umgebung. Es gibt dort keine Bäume, kein Gras oder typische terrestrische Umgebungen. Es gibt hauptsächlich nur Felsen, Eis und ein wenig Moos an den Küsten, und das nur während des kurzen antarktischen Sommers.

Leute verwechseln oft die Arktis und die Antarktis, weil sie auffällige Gemeinsamkeiten haben: Beide sind kalt und weit entfernt. Manche mögen annehmen, der Südpol müsse wärmer sein, doch der ferne Süden ist tatsächlich kälter als der ferne Norden. Diese Ähnlichkeit führt dazu, dass unsere Vorstellung diese unterschiedlichen Regionen oft zu einer verschmelzen lässt.

Es ist ein bisschen wie bei Elefanten. Sie leben sowohl in Afrika als auch in Indien und sind verschiedene Arten. Dennoch denken manche vielleicht, es gäbe nur eine Art von Elefanten – wer weiß?

Wie viele andere faszinieren mich kalte Regionen. Ich hatte das Glück, sowohl die Antarktis (im Jahr 2019) als auch die Arktis (im Jahr 2022) zu besuchen. Wissenschaftlich gesehen sind diese Teile der Welt ziemlich miteinander verbunden, insbesondere bei der Erforschung der Ozonschicht, der Magnetosphäre der Erde, des Klimas und mehr. Deshalb werden Informationen über diese Regionen oft zusammen präsentiert. Ich habe es sogar auf dieser Website getan! Jemand, der weniger interessiert ist, könnte sie leicht verwechseln. Das ist nicht überraschend, da Menschen manchmal Schweden und die Schweiz, Österreich und Australien oder Dienstag und Donnerstag verwechseln.

Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass die Arktis, der Norden, eine Region ist, in der Menschen das ganze Jahr über in Städten und Siedlungen leben. Die Antarktis, der Süden, ist ein Kontinent, auf dem Menschen selbst während des antarktischen Sommers Fremde sind. Dennoch ist unsere Spezies die anpassungsfähigste der Welt. Die Menschen schaffen warme Kleidung, schnelle Schiffe und Flugzeuge sowie beheizte Antarktisstationen.

Eisbären haben das noch nicht gelernt. Das ist der einfache Grund, warum es keine Eisbären in der Antarktis gibt. Sie alle leben am entgegengesetzten Ende des Planeten – in der Arktis.

Auf dieser Karte sehen Sie die Orte, die ich in der Antarktis und der Arktis besucht habe. Sie werden feststellen, wie weit sie tatsächlich voneinander entfernt sind.